Interview mit Seraina Telli: Alles Wichtige hier

Vier Jahre lang war Seraina die Frontfrau der Burning Witches. Kennt ihr: Die Mädels-Metal-Mucke aus dem Aargau. Das war von 2015 bis 2019. Dann folgte Dead Venus, und nun erscheint auch schon ihr zweites Solo-Album, es heisst Addicted to Color. Seraina trägt dazu bunte Haare. Aber item: Ich traf die Powerfrau ein paar Tage vor Album-Release, sie kam gerade erst von einer kleinen England-Tournee mit Visions of Atlantis zurück. Wir haben ausführlich geplaudert, und das Wichtigste fasse ich für euch zusammen.

• Seraina erzählt begeistert, wie spannend es war, mit einer Band unterwegs zu sein, die musikalisch in einer anderen Richtung unterwegs ist als sie. Die Feedbacks des Publikums beider Lager seien aber durchwegs positiv gewesen.

• Aktuell postet sie täglich irgendwas in den sozialen Medien. Zum Beispiel wie sie beim Autofahren Französisch lernt. Vor allem aber ihre Versionen von Liedern anderer CH-Künstlerinnen und Bands wie Natacha, Stefanie Heinzmann, Gotthard oder auch Züri West. Das macht sie ganz ordentlich.

• Die Idee, ihre Musik auf diese Weise zu pushen, stammt von ihr und ihrem Produzenten Rico sowie ihrer Managerin Anna Lena. Dann haben wir die beiden auch grad erwähnt.

• Wie schon die Auswahl dieser Stücke zeigt, ist es ihr auch im Gespräch ein grosses Anliegen, darauf hinzuweisen, dass sie zwar unabhängig agiert, aber nicht «Underground» ist. Das hat sie mindestens viermal gesagt.

• Ihr musikalisches Vorbild ist Linda Perry. Weil die hat Hits geschrieben für 4 Non Blondes, Pink und Alicia Keys.

• Seraina Telli will in den Staaten und in UK bekannter werden.

• In der Schweiz will sie die Charts erobern, und zwar Taylor-Swift-mässig an die Spitze.

• Sie schreibt ihre eigenen Songs in der Rohfassung selber und baut sie dann im Pingpong mit Rico (das ist der bereits erwähnte Produzent) und dem Team von H Produktion fertig (da hab ich nicht nachgefragt, was das für Leute sind).

• Frage: Wird sie auf ihrer CH-Tour auch Songs von Burning Witches und Dead Venus spielen? Antwort: Nope.

• Und dann: Telli solo hat kaum mehr was mit dem Metal von Burning Witches zu tun: Hat Seraina Angst, alte Fans zu verlieren? Antwort: Nnnnope. Sie will die musikalische Freiheit.

• Und sie will als Frau die Solidarität mit anderen Frauen, die Musik machen. Gute Idee.

• Zum Schluss sagt Seraina: support your local band. Das heisst, sie sagt das auf Mundart: Kauft mein Album. Ich sage: support lovely Telli: cooler Powerrock chli wie The Pretty Reckless beziehungsweise Taylor Momsen.

Marcel Frey
marcel@whipit.ch

Ich wurde nun schon als Autor Co-Autor oder Gastautor durch diverse Blogs gespült. Nun also Whipit. Musikalisch geht vieles, anderes halt auch nicht. Sozialisiert mit Prince; Pearl Jam und Guns n Roses geht dann halt auch Portishead Fred's Freunde oder Hip Hop. Daneben bin ich gerade mit meinem Bruder unser DJ-Team Plusminus galant älter werden zu lassen.

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