Marcel: Was ich gerade höre II

Muse: Will Of The People (Digital)

Als ich letzthin Showbiz von Muse auf Vinyl angehört habe, das war ihr Debüt, fand ich: Warum nicht mal ihre neue Platte antasten. Denn wenn ich ehrlich bin, weiss ich gar nicht, wie Muse 2023 klingen. Muse sind eine der Bands, auf die sich früher alle einigen konnten, heute aber kaum jemand öffentlich zugibt, sie noch zu mögen.

Eigentlich wollte die Plattenfirma eine Greatest Hits herausbringen, stattdessen spielte die Band eine neue Platte ein, die all die Stile beinhalten sollte, die sie als Band ausmachen. Überraschung: Schon mit dem zweiten Song Compliance hatten sie mich. Matt Bellamy schreibt einfach immer noch Hits, sein Gesang ist top. Einige Songs wie Euphoria haben Achtziger-Jahre-Einschlag, andere wie Kill Or Be Killed haben Industrial-Einschlag. Und über allem stehen Queen und eine moderne Produktion. Fazit: Ich gebe öffentlich zu, dass ich Muse immer noch mag.

Monument: Abyss (Vinyl)
Mein Lieblingslabel ist Humus Records von den abgelegenen Tälern des Jura. Dort habe ich aus einer Laune heraus von der Band Monument deren aktuelles Album Abyss bestellt, weil es das in einer gesprenkelten Version nur 35 Mal gibt. Whip-it-Christian fragt nach, ob ich die Band oder die Platte vorher gekannt habe: 2x Nein, Christian. Ich habe die Platte vorbestellt und sie danach völlig vergessen, bis ich sie bei mir im Briefkasten vorfand. Gekostet hat sie 30 Franken. Und dann kam das grosse Aha: Die Platte klingt Pink-Floyd-mässig mit verschrobenem Radiohead-Einschlag. Alles mit etwas Progrock abgeschmeckt. Gesang gibt es auch. Ich hoffe ich darf die mal live erleben. Wenn Veranstalter oder Veranstalterinnen diese Zeilen lesen: Bitte Monument mal in der Deutschschweiz buchen! Das ist grosses Kino von einer kleinen Band von einem nur unwesentlich grösseren Label.

REM: Monster (Vinyl)
Auf DRS 3 spielten sie 1995 Everybody Hurts, nachdem die Moderatorin durchgegeben hatte, dass das REM-Konzert abgesagt worden sei. Vielleicht war das der Moment, der verhinderte, dass ich ein grosser REM-Fan geworden bin. Ich habe fast keines ihrer Alben je am Stück durchgehört, ausser das 1994 erschienene Monster. Warum das so ist, kann ich nicht wirklich erklären, aber keines der Alben hat mich so richtig gepackt, obwohl ich einzelne Songs wie Stand absolut liebe. Und Monster ist eines meiner absoluten Lieblingsalben. Vielleicht, weil es dasjenige REM-Album ist, auf dem die Band am wenigsten jammert und sich Indiegesäusel und Hardrockgeriffe die Waagschale halten. No Filler just Killer.

Das Album wird durch den Tod von Kurt Cobain und River Phoenix angetrieben. Ich sage: Bang and Blame ist vielleicht der Beste Hardrock-Song, den eine Nicht-Hardrock-Band je geschrieben hat.

Marcel Frey
marcel@whipit.ch

Ich wurde nun schon als Autor Co-Autor oder Gastautor durch diverse Blogs gespült. Nun also Whipit. Musikalisch geht vieles, anderes halt auch nicht. Sozialisiert mit Prince; Pearl Jam und Guns n Roses geht dann halt auch Portishead Fred's Freunde oder Hip Hop. Daneben bin ich gerade mit meinem Bruder unser DJ-Team Plusminus galant älter werden zu lassen.

No Comments

Post A Comment