Elton John: Kniet nieder!

Ich war ja am Rammstein-Konzert in Züri (hier geht’s zum Bericht). Fantastisch. As always. Immer noch geladen von Rammstein, mit Wädli-Muskelkater (weil ich nichts gesehen habe und ständig auf die Zehen stehen musste) und gleichzeitig bitzli müde fuhr ich bereits am nächsten Tag nach der Arbeit direkt nach Bern ans Elton John-Konzert. Totaler Szenenwechsel, tätsch anderes Publikum, Sitzplätze.

Ich find ja Sitzplätze total doof, so grundsätzlich. Natürlich, beispielsweise an einem Hans Zimmer- oder Agnes Obel-Konzert geht’s nicht anders. Aber bei Elton John? C’mon! Ich möchte zu Bennie and the Jets tanzen. Aber oh, how have I failed. Dazu später mehr.

Wir waren nämlich ziemlich knapp dran, da Fürabigverkehr. Konzertstart 19:30. Und dieser Siech, gopf, hat tatsächlich punkt 19:30 mit dem Konzert angefangen. Also so denke ich’s mir ämu, ich war nämlich um diese Zeit im Parkhaus auf dem Klo. Wir huschten also kurz nach Halbi zu unseren Plätzen, machten beim Vorbeilaufen noch ein Selfie mit El Grande Elton…

…und haben uns prompt entschieden, auf dem grossen leeren Platz vor den Treppen stehen zu bleiben. Wie so einige andere auch. Die wollten scheinbar alle auch nicht ruhig sitzen bleiben. Die Freude hielt knappe 10 Minuten, dann wurden wir von der Security weggeschickt. Ach.

Also quetschten wir uns durch enge Gänge, kuschelten Knie an Knie mit Fremden beim Vorbeilaufen, stets mit einem «Sooorrryyyyy» und schrägem, unangenehmem Freundlichkeitsgrinsen im Gesicht. Hier waren wir nun, auf unseren überteuerten Sitzplätzen.

Rund eine Stunde brauchte das Schweizervolk, um warm zu werden. Ob das an den Sitzplätzen oder am Regen lag, der immer mal wieder daherkam, ist schwer zu sagen. Elton John spielte zweieinhalb Stunden. Ich fand’s toll. Der kann was. Das Beste: Nach fast jedem Stück stand er von seinem Klavier auf, lief auf die eine Seite der Bühne und machte diesen hier:



Natürlich mit heiterem Grinsen im Gesicht.

Wenn er dann mit der Lautstärke des Klatschens und Jubelns zufrieden war, lief er auf die andere Seite der Bühne und machte dasselbe. Wenns noch zu leise war, machte er diesen hier:



Und einmal sogar diesen da:



Da musste ich lauthals grölen. Herrje, das darf also echt nur er machen! Mit seinen farbigen Jacken, mit Glitzer verziertem E.J. auf dem Rücken und farbigen Sonnenbrillen, natürlich zum Outfit passend, was für ein Move. Es war herrlich.

Elton is king.

Und jetzt noch der grosse Fail: Beim Konzertende war ich sichtlich entsetzt darüber, dass er Bennie and the Jets nicht gespielt hat. Beim Rauslaufen hat mir ein Mitarbeiter des Stadions die Setlist in die Hand gedrückt (ich frage mich immer noch: Wieso? Scheinbar sehe ich so aus, als möchte ich Setlists haben?) und da sah ich: Das war das erste Lied. Als ich auf dem Klo war. NEIIIIIN!!!!

Aline Hug
aline@whipit.ch

Aline ging wiedermal All In mit diesem Blog - denn wie DEVO schon sang: When a problem comes along, you must whip it.

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