05 Mrz Whipwichteln: Aline kriegt Wir sind da von Yet no Yokai
Schenken: Wir wichteln. Jede/r Whipitler/in zog einen Namen und musste dieser Person eine LP oder eine CD senden (die Art des Tonträgers konnte man im Voraus deklarieren). Der/die Beschenkte muss das Album besprechen und tippen, von wem das gute Stück versendet wurde.
Auspacken: «Ahhhhh. Was füres schöns Artwork!» Das war mein erster Gedanke, als ich die Platte aus dem Karton nahm. Kurzer Blick auf die Rückseite: Humus Records. Das führte zum zweiten Gedanken: «Noooice. Da freui mi druff.» (Weil Platten von Humus Records meistens supi sind.) Platte an, kam der dritte Gedanke: «Ich glaub, die isch vom Beni.» Wieso? Ich weiss es nicht. Ich hatte da einfach so ein Gefühl.
Yet no Yokai heisst die Band. Ist eine dreiköpfige Band. Psych-Rock/Krautrock. Der Begriff Yokai stammt scheinbar aus dem Japanischen und bedeutet in etwa Monster oder Dämonen, was allenfalls eher düstere Klänge vermuten lässt. Aber nein. Es klingt schön. Schön psychedelisch. Je nach Song fast schon luftig locker. Und sie sind Luzerner? Tatsächlich. Mein Verdacht erhärtet sich, dass der Beni dahintersteckt.
Ich mag die Platte. Höre das Album auch gerne unterwegs. Sie verleitet zum gedanklichen Davongleiten. Man könnte fast sagen, man kommt ein bisschen in einen Trance-Zustand, wenn man Wir sind da einfach laufen lässt. Das muss nicht mal das aktive «Trance-Gefühl» sein, sondern das funktioniert tipptopp auch passiv. Kann man so eine Aussage machen? Trance-Meister (wie nennen die sich?) sagen jetzt wohl, dass das gar nicht möglich ist, man muss sich ja gänzlich in dieses Gefühl hineingeben. Ist mir egal. Ich meine das so: Yet no Yokai kann im Hintergrund laufen, und obwohl man nicht aktiv zuhört, verfällt man dem Rhythmus und man wird mitgezogen. Ist klar? Klar.
Das ist aber nicht ganz bei allen Liedern so, muss ich sagen. Mir ist aufgefallen, dass mir die wenigen deutschsprachigen Lieder auf der Platte nicht wirklich gefallen. Ich bin noch nicht darauf gekommen, an was es denn liegt. Zwar bin ich grundsätzlich schon eher pro anderssprachige Songs – aber nicht ausschliesslich. Hey Mr. Nazi von Blumio hör ich aktuell zum Beispiel sehr gern.
Bei meinen Recherchen habe ich gesehen, dass Yet no Yokai letzten Sommer am B-Sides Festival in Luzern gespielt haben. Dort war ich auch. Aber ich habe sie wohl verpasst, schade. Dasselbe mit dem Hofair-Konzert im 2022: da habe ich sie auch verpasst, aber an diesem Wochenende war ich äbä am one and only, fantastischen Metalfestival namens Meh Suff. Und das ist äbä gopferdeli immer am gleichen Wochenende wie das Hofair. Und: Das Hofair ist ein wunderschönes, kleines Festival auf einem Hof in Dallenwil, Nidwalden. Wäre also auch wieder sehr nahe gewesen, um Yet no Yokai live zu sehen. Das führt mich jedoch zu folgender Grundsatz-Überlegung: Würde ich an ihr Konzert, wenn sie demnächst in Luzern oder der näheren Umgebung spielen würden? Ja.
Würde ich extra nach Tsüri, um sie zu sehen? Nein.
Würde ich’s mir trotzdem überlegen, nach Tsüri zu gehen, wenn ich an diesem Tag sponti Zeit und Lust hätte? Ja.
Würde ich für Yet no Yokai das Meh Suff sausen lassen? Nein.
Was aber natürlich herrlich passen würde: Wenn sie am Kombinat Festival in Zürich spielen würden. Oder als Input für unseren Barmy: Fürs nächste Halt-auf-Verlangen-Festival. ❤
Vermutung: So. Und weil wir ja raten müssen, von wem die Platte ist: Ich bleibe bei Beni. Der weiss nämlich, dass ich auf so Sound wie Yet no Yokai stehe. Und jetzt, da mir grad in den Sinn gekommen ist, dass der Beni immer am Hofair anzutreffen ist, ist das für mich die heimliche Bestätigung, dass er de Wichtel war.
Auflösung: Dieses Album hat Beni geschickt. Weil er glaubt, dass Aline das gefällt. Und weil man ja seine Locals unterstützen soll.
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