Greenfield: Wo sinder?

Während ich diesen Text schreibe, wurde ich schon x mal unterbrochen. Was aber irgendwie passt, weil’s am Greenfield ja immer und ausnahmslos genau so ist: Man ist irgendwo, möchte eigentlich die Band XY schauen, trifft jemanden beim Vorbeilaufen an und sagt den Gspändli «chumä grad wieder!». Lange Zeit später, definitiv nicht «grad wieder», weil versunken ins Reden und Gigelen und Trinken, sind die Gspändli natürlich nicht mehr dort wo zurückgelassen, und man schreibt mal in den Gruppenchat: «Wo sinder?» Was übrigens der meistgeschriebene Satz während des Festivals ist. Natürlich kommt nicht sofort eine Antwort, weil alle irgendwo grad beschäftigt sind, am Konzert, beim Essen, am Bierholen und natürlich alle wie ich zuvor «grad wieder da». Drum ruft man mal jemanden an. Dann der nächsten Person. Bis man mal eine verwütscht. Man fragt: «wo sinder?», dann heisst’s «da», und man fragt «sind diä andere au da?», und dann heisst’s meistens «nei, d’XY isch grad wäg» – «wo?» – «kei Ahnig, chund grad wieder.»

Also macht man sich auf den Weg, um die verlorenen Gspändli zu finden, die «da» sind. «Da» angekommen, fehlt meistens schon wieder ein anderer der Gruppe. Dafür ist der, der «grad wieder chund», tatsächlich grad wieder gekommen, mit einer neuen Ladung Bier, weil wenn man schon unterwegs ist, kann man ja den anderen den Bier-Weg auch grad ersparen. Schön, gä.

Kaum ist man dann «da» und alli Gspändli sind tatsächlich auch «grad wieder da», sieht ein anderes Gspändli jemanden auf Platz und sagt, oh weh, ihr ahnt‘s schon: «Dui, chumä grad wieder.»

Dann beginnt alles von vorne. Das wechselt sich dann ab, bis alle «grad wieder da sind». Und das ist cheibe schön. Es klingt enorm anstrengend, aber echt, es ist cheibe schön. Das Greenfield hat eine Dynamik, jeder ist mal irgendwo, manchmal sind wir alle zusammen, manchmal nicht, und niemand stört sich daran, was der oder die andere grad macht oder eben nicht macht. Man kommt aber immer zurück zum sicheren Hafen, also zu den Gspändli, die dauernd davonlaufen. Ich persönlich finde es ja dann ganz toll, wenn ich eine Stunde später wieder zurückkomme und alle sind noch am gleichen Ort, genüsslich in der Sonne stehend oder höcklend und am Drinks-Schlürfen. Auch schön ist, wenn bei besagtem Zurückkommen ein Understatement-reduziert fröhliches «He, Sali!» kommt. Cheibe schön.

Ihr seht, ich freu mich. Ich freu mich auf die Greenfield-Dynamik, auf paar entspannte Tage, spannende Gespräche und auf die Konzerte: Slipknot, Amon Amarth, The Hu (auf die am meisten!), Wolfmother und die Ärzte. Und auf alle anderen Bands.

Hug und Hug und ihre Gspändli sind wieder vor Ort und nehmen euch selbstverständlich mit. Folgt uns auf Facebook oder Instagram, dann spamen wir euch das Wochenende vom 8. – 10. Juni total zu. Wenn dann beide «grad wieder da sind». Thehe.

Internetz: greenfieldfestival.ch

Aline Hug
aline@whipit.ch

Aline ging wiedermal All In mit diesem Blog - denn wie DEVO schon sang: When a problem comes along, you must whip it.

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