20 Apr The Last Internationale: Joah, jetzt aber, äh, ahh, darum

The Last Internationale spielten am 4. April im one and only Mascotte, Tsüri. Als Vorband spielten Taipei Houston, kannte ich nicht, haute mich aber auch nicht aus den Söckli. Als sie spielten, gingen meine Gedanken meistens so: «Joah.» 

Irgendwie fehlte was. Die Ideen waren zwar gut, und manchmal dachte ich sogar «oh, jetzt aber», aber sie kriegten die Kurve nie. Sie bogen zwar ein, fuhren dann aber geradeaus weiter (höhö). Vielleicht sollte sich das Duo einen Gitarristen zulegen, dann könnte was draus werden. Was amüsant war: Der Drummer prätschte dermassen fest in die Felle, man hatte das Gefühl, sein Ziel des Abends sei gewesen, die zu zerfetzen. Naja, die Drums haben gewonnen. 

Und dann: The Last Internationale. Zu Beginn war Frontsängerin Delila Paz superzackig unterwegs, und es machte Freude, der Freude zuzusehen. Je länger der Abend dauerte, umso anstrengender wurde es aber, ich behaupte jetzt mal: sowohl fürs Publikum als auch für Delila. Weil: ihre Stimme versagte, sie kündigte nach wenigen Stücken an, grad irgendwas mit dem Hals zu haben, ob erkältet oder sonst was, weiss ich nicht mehr. Zu Beginn merkte man das kaum, als dann aber mein Lieblingsslied Life, Liberty and the Pursuit of Indian Blood kam, dachte ich mir: «Ups, das klingt irgendwie… schlecht?» 

Ihre Aussage bezüglich der Erkältung/Entzündung/Halsschmerzen kurz danach löste dann ein «Aaahh, darum» aus. Leider hat die Stimme mit jedem Stück abgegeben und gegen Schluss war bei mir nur noch etwa dieser Gesichtsausdruck da: 😬. Delila hat sich aber durchs Konzert gekämpft, nicht aufgegeben: Ricola aus dem Publikum und Whisky von der Bar haben Abhilfe geschaffen. Oder ämu fascht. Als dann auch noch das Mikro ausfiel, tat sie mir wirklich leid. Aber auch da: Sie hat das Publikum singen lassen, und dass es ihr unangenehm war, hat sie mehr oder weniger gut überspielt. Man wäre gern zu ihr hingegangen und hätte sie kurz gedrückt. Weil: Das nächste Mal wird’s besser, und ich freu mich auf die volle Kapazität ihrer hervorragenden Stimme. 

PS: Gitarrero Edgey Pires hat ein Tom–Morello–Shirt getragen, was ein Zufall, gell. Hehe.

PPS: Ich habe gerade herausgefunden, dass Taipei Houston die beiden Jungs von Metallica-Ulrich sind. Dazu haben wir auch grad was gemacht, siehe hier.